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Arbeitskreis für
Spätmittelalterliche 
Wirtschaftsgeschichte

PD Dr. Julia Bruch

[{"content":{"text":"

<a href=\"http://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/personal/mitarbeiterinnen/bruch-julia\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">Julia Bruch ist seit 2020 Postdoc im DFG-Graduiertenkolleg 2212 „Dynamiken der Konventionalität (400–1550)“ an der Universität zu Köln. Sie hat sich mit der Schrift <a href=\"https://grk2212.uni-koeln.de/projekte/sammeln-und-auswaehlen-ordnen-und-deuten\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">Sammeln und auswählen, ordnen und deuten. Geschichte(n) schreibende Handwerker und ihre Chroniken im 15. und 16. Jahrhundert  2021/2022 an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln habilitiert. Derzeit arbeitet sie an einem Projekt über <a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/personal/mitarbeiterinnen/bruch-julia/schreibende-handwerker-12-17-jahrhundert\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">technische Manuskripte und die Vermittlung von Wissen. Im Wintersemester 2023/24 ist Julia Bruch Guest Professor \" Women in Manuscript Cultures\" am <a href=\"https://www.csmc.uni-hamburg.de/written-artefacts/\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">Centre for the Studies of Manuscript Cultures and Cluster of Excellence “Understanding Written Artefacts” und im Wintersemester 2022/23 hat sie die Professur für Geschichte des Mittelalters/Schwerpunkt Spätmittelalter (Prof. Dr. Sabine von Heusinger) in Köln vertreten. Julia Bruch betreut zwei Promotionen, die im Rahmen des GRK 2212 entstehen: <a href=\"https://grk2212.uni-koeln.de/personen/kollegiatinnen-1/nils-foege\" rel=\"noopener noreferrer\">Nils Foeges Arbeit zu <a href=\"https://grk2212.uni-koeln.de/projekte/klosterbibliotheken-im-spaetmittelalterlichen-medienwandel\" rel=\"noopener noreferrer\">Kölner Klosterbibliotheken im spätmittelalterlichen Medienwandel und <a href=\"https://grk2212.uni-koeln.de/personen/kollegiatinnen-1/simone-hallstein\" rel=\"noopener noreferrer\">Simone Hallsteins Projekt zu <a href=\"https://grk2212.uni-koeln.de/projekte/judenfeindlichkeit-und-medienwandel-im-spaetmittelalter-arbeitstitel\" rel=\"noopener noreferrer\">Judenfeindlichkeit und Medienwandel im Spätmittelalter.

Von 2011 bis 2020 war sie <a href=\"http://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/personal/mitarbeiterinnen/bruch-julia\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters/Schwerpunkt Spätmittelalter bei Prof. Dr. Sabine von Heusinger (mit Unterbrechung aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit). 2009 bis 2011 war sie Stipendiatin der Gerda Henkel-Stiftung, 2008 und 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Mannheim bei Prof. Dr. Annette Kehnel. Hier wurde sie auch 2012 mit einer Arbeit über die Zisterze Kaisheim und ihre Tochterklöster promoviert. Mit der Posterpräsentation zu dieser Arbeit gewann Julia Bruch 2010 das Doktorandenforum des Deutschen Historikertags in Berlin.

Das Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Alten Geschichte und Germanistik absolvierte sie von 2002 bis 2008 an der Universität Mannheim.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Städtische Historiographie des 15. und 16. Jahrhunderts, vormoderne Wirtschaftsgeschichte und Klöster- und Ordensgeschichte des 13. und 14. Jahrhunderts.

"},"id":"ad68142e-c438-42c2-a54d-e5b582dbed5c","isHidden":false,"type":"text"},{"content":{"level":"h3","text":"Aktuelle Forschungsprojekte:"},"id":"f0b35f52-75db-4321-a55d-b34b7f83ce3b","isHidden":false,"type":"heading"},{"content":{"summary":"Zwischen Skizzenbüchern und technischen Enzyklopädien. Schreibende Handwerker (12.–17. Jahrhundert)","details":"

Um ein Handwerk erfolgreich zu beherrschen, waren auch im Mittelalter nicht nur Talent und entsprechende Fähigkeiten erforderlich, sondern auch eine solide Ausbildung. Das für die Ausübung des Handwerks erforderliche Wissen wurde in der Regel in den Werkstätten vermittelt. Lehrlinge lernten von Meistern und Gesellen, die das Handwerk bereits beherrschten, indem sie die erfahrenen Handwerker imitierten und von diesen zugleich korrigiert wurden. Das auf diese Weise vermittelte Wissen ist meist verkörpertes und manchmal implizites Wissen, das nur schwer oder gar nicht aufgeschrieben werden kann. Handwerker tauschten zudem ihr Wissen auf Reisen oder durch freiwillige und erzwungene (Arbeits-) Migration aus. Auch Innovation fand demnach im direkten mündlichen Austausch statt und wurde in den Werkstätten weitergegeben.

Dieses System der Wissensvermittlung benötigt keine Schrift, obwohl Handwerker die Schrift sowohl in der Werkstatt, zum Beispiel für die Buchführung, als auch in der Verwaltung der Zünfte und im Stadtrat verwendeten. Die Weitergabe von Wissen blieb jedoch grundsätzlich mündlich, so eine gängige Erzählung. Diesem Narrativ stehen allerdings unzählige, seit dem 12. Jahrhundert überlieferte Handschriften gegenüber, die technisches Wissen über Handwerke in Text und Bild vermittelten. In diesem Projekt untersuche ich diese von Handwerkern geschriebenen und gezeichneten technischen Handbücher (Skizzenbücher, Büchsenmeisterbücher, etc.) und frage nach den kulturellen und sozialen Voraussetzungen für die schriftliche Vermittlung von Wissen innerhalb einer bisher vor allem mit Mündlichkeit assoziierten sozialen Gruppe. Aspekte von Innovation, (Arbeits-)Migration und transkulturellem Austausch von Wissen werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

Es wird gezeigt werden, dass diese technischen Handbücher für die Weitergabe von Wissen zwischen Handwerksmeistern eine besondere Rolle spielten. Vermittelt wurden dort aktuelle Moden und Innovationen, das Mögliche und Denkbare, doch das Knowhow, wie die Produkte herzustellen waren, vermittelten diese Schriften nicht. Die Vermittlung dieses Wissens verblieb in der Werkstatt. Ohne eine solide Ausbildung und Erfahrung im Handwerk waren die Manuskripte in der Praxis nicht zu verwenden. Allerdings kam den Handschriften eine weitere Funktion zu: Sie waren für den Verkauf der dort beschriebenen und abgebildeten Produkte von entscheidender Bedeutung. Ein potentieller Auftraggeber konnte mit ihnen auf die handwerklichen Erzeugnisse aufmerksam gemacht werden. Es handelt sich hierbei nicht um Auslageware, die erst angefertigt und dann verkauft wurde, sondern um kostbare, teure und rohstoffintensive Produkte. Das Projekt wird wichtige Beiträge zur Handwerksgeschichte, zur Wissensgeschichte sowie zur Geschichte der Vermarktung von Produkten liefern.

Vorarbeiten:

Publikationen:

Transmission of Useful Knowledge in Texts Written by Craftsmen. Two Case Studies from the Holy Roman Empire, in: Giampiero Nigro (Hg.): L’economia della conoscenza. Innovazione, produttività e crescita economica, secc. XIII-XVIII/The Knowledge Economy. Innovation, Productivity and Economic Growth, 13th to 18th Century” (Datini Studies in Economic History 3), Firenze 2023, S. 259–283.

Vorträge:

05/2023           „Production and Trade of High-Quality Goods”, auf der Tagung “Jews, Christians, and Crafts”, veranstaltet von Prof. Dr. Sabine von Heusinger (Köln) und Dr. Andreas Lehnertz (Trier)

06/2022           „Rüstungen, Schießpulver und Belagerungstürme. Flaschenzüge, Wassermühlen und Schleifmaschinen. Weitergabe von Wissen in von Handwerkern geschriebenen Texten“, auf Einladung von Prof. Dr. Sabine Schmolinsky (Erfurt)

05/2022           „Armor, Gunpowder and Siege Turrets. Pulleys, Watermills and Grinders. Transmission of Knowledge and Innovation in Texts Written by Craftsmen in the 15th and 16th Centuries“, Datini Conference 2022: LIII Study Week – The knowledge economy. Innovation, productivity and economic growth, 13th to 18th century, in Prato

"},"id":"942ca23f-1004-4c94-98c5-5f2a953698b6","isHidden":false,"type":"klapptext"},{"content":{"summary":"Writing Women. Was There a Specific Type of Female Manuscript Culture?","details":"

In my habilitation thesis, I examined urban chronicles written by craftsmen from 15th- and 16th-century Europe using a cultural-historical approach that involves detailed analysis of the manuscripts. While researching these chronicles and analyzing their manuscripts, I also explored the interrelations of writing and gender. One of the questions at the center of my thesis was whether manuscripts written by craftsmen differed from manuscripts written by merchants, patricians, scholars, monks, etc. The results emerging from my research show that the social group which the scribe came from was an important factor, but only one factor that influenced the form of the manuscripts. In addition to the scribe’s social group, there were other decisive aspects that were partly related to social context, such as vernacular and Latin education, access to writing and books, bookkeeping routines, causa scribendi, and intended readership.

In this context, I have already considered women scribes and their design of manuscripts as well as their position in the respective manuscript culture. For reasons of time economy, however, this question had to be removed from the habilitation thesis. Hence, I would like to continue to survey manuscripts written by women and explore how they differ from manuscripts written by men: Was there a specifically female manuscript culture?

I have worked on a female brewer and analyzed her chronicle according to historical and literary-historical methods. My findings indicate that women’s urban chronicles are structured differently than those written by men both on the textual and on the content level. The most striking difference is that the female writer does not commemorate the patrilineal family, but shifts the matrilineal family into the foreground. The next research step would be to find out whether these differences in content and text also become visible on the level of the manuscripts (layout, binding, material, ink etc.). Using a larger sample consisting of manuscripts written by women from different social contexts in medieval cities (artisans, merchants, patricians, nuns), I will explore whether women designed their manuscripts differently and whether there was a female manuscript culture or whether women and men shared a manuscript culture within their social group. In addition, the results of my previous research on (male) manuscript cultures can be applied as a comparative framework. Therefore, I not only use chronicles as an expression of female manuscript cultures, but expand my field of research to other text genres in order to exclude misinterpreting rather genre-inherent techniques as typically female. The question that follows is whether the insights gained this way might help us to better identify the scribes of anonymous manuscripts, which are almost reflexively assigned to men, as male or female.

I will work on this project as visiting scholar for “Women in Manuscript Cultures” at the Centre for the Studies of Manuscript Cultures and Cluster of Excellence „Understanding Written Artefacts” in Hamburg.

Publikationen:

Die Darstellung genealogischen Wissens in von Handwerker:innen geschriebenen Chroniken des 16. und 17. Jahrhunderts, in: Cusa, Giuseppe und Thomas Dorfner (Hgg.): Genealogisches Wissen in Mittelalter und Früher Neuzeit Konstruktion – Darstellung – Rezeption 2023 (Cultures and Practices of Knowledge in History 16), S. 61–86.

Vorträge:

12/2023           „Writing women. Gender and Class in 16th-Century German-Language Songs, Chronicles and Convents Books”, auf Einladung des Cluster of Excellence “Understanding Written Artefacts” (Hamburg)

"},"id":"854623c6-e9aa-4523-ab60-71f457ecc6ba","isHidden":false,"type":"klapptext"},{"content":{"summary":"Verfälscht – Verheimlicht – Unterdrückt. Von der Kunst des Navigierens im Nachrichtenstrom","details":"

Zurzeit baue ich gemeinsam mit <a href=\"https://www.geschichte.uni-wuppertal.de/de/lehrgebiete/mittelalterliche-geschichte/detail/nowak/\" target=\"_blank\" title=\"Jessica Nowak\" rel=\"noopener noreferrer\">Jessika Nowak (Wuppertal) ein internationales Netzwerk von Forscher:innen auf, die untersuchen, wie in unterschiedlichen europäischen und außereuropäischen Kontexten mittels der Streuung, Lenkung und Unterdrückung von Nachrichten Deutungskämpfe in der Vormoderne (6.–17. Jahrhundert) ausgefochten wurden. Wir bereiten derzeit dazu einen Sammelband für die Reihe „<a href=\"https://mittelalter.hypotheses.org/category/beihefte\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">Mittelalter. Interdiszplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte“ vor, der im Jahr 2024 veröffentlich werden soll.

Fake News sind seit Donald Trump zum geflügelten Wort geworden, und in unserem digitalen Zeitalter wird ihnen mehr und mehr Aufmerksamkeit zuteil. Unbestritten offenbart nicht erst, aber besonders eindrücklich die pandemische Krise den schwierigen Umgang mit Fake News, Gerüchten und Halbwahrheiten, die, digital global verbreitet, ein einheitliches Konzept von Wahrheit infrage stellen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich in der westlichen Diskussion darüber, wie viele verschiedene „Wahrheiten“ nebeneinander existieren können und welche Kriterien sich für die Einordnung in die Kategorien „wahr“, „gerecht“ und „legitim“ in Erwägung ziehen lassen, derzeit ein neues Tableau gebildet zu haben scheint.

Dahinter steht die Frage, wie die soziale Gemeinschaft bestimmte Nachrichten verbreiten, wahrnehmen, deuten und erinnern soll, und es ist zu eruieren, wie die Verbreitung von Nachrichten in der Vormoderne in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten beeinflusst wurde. Es sollen die Verbreitungsmechanismen von Nachrichten und besonders die Techniken beleuchtet werden, die angewandt wurden, um Nachrichten, die als schädlich oder gefährlich empfundene Informationen und konkurrierende Ansichten enthielten, zu unterdrücken. Eine Technik, entgegenlaufende Interpretationen zu unterbinden, ist neben der Lenkung von Nachrichten- und Informationsströmen, die Zensur, die dazu dient, Informationsströme zu unterbrechen. Im Fahrwasser der Zensur befindet sich stets die Selbst-Zensur, indem bestimmte Informationen nicht weitergegeben werden, um möglichen Repressalien zu entgehen. Eine weitere, verwandte Methode, Nachrichten in geeignete Bahnen zu lenken und zugleich konkurrierende Deutungen zu unterbinden, ist auch hier die Verbreitung von der eigenen Ansicht entsprechenden, aber im Grunde falschen Informationen – modern gesprochen: die besagten Fake News.

Die aufgeworfenen Fragen, wie in der Vormoderne mittels der Streuung, Lenkung und Unterdrückung von Nachrichten und Informationen Deutungskämpfe ausgefochten wurden, ist anschlussfähig für eine ganze Reihe aktueller Forschungsanliegen der Medien- und Kommunikationsgeschichte, der Politik- und der Sozialgeschichte, aber auch der Stadt-, Rechts- und Kirchengeschichte.

Vorarbeiten:

Publikationen:

Die Stimme aus dem Off. Oppositionelle Handwerker beschreiben ihre Stadt, in: Klaus Kipf und Jörg Schwarz (Hgg.): Stadtgeschichten. Stadt und Kultur in Mittelalter und Früher Neuzeit (600–1600) (Das Mittelalter. Beihefte) [im Druck].

Tagungen:

2022-2023
6 Zoom-Workshops zum Thema „Fake News, Geheimhaltung und (Selbst-) Zensur als Mittel gezielter Nachrichtenlenkung in der Vormoderne“, gemeinsam mit Jessika Nowak (Wuppertal)

Tagungen

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News-I.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">25. März 2022 Tagungsprogramm

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News-II.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">22. April 2022 Tagungsprogramm

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News-III.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">10. Juni 2022 Tagungsprogramm

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News-IV.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">15. Juli 2022 Tagungsprogramm

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News-V.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">2. Dezember 2022 Tagungsprogramm

<a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/home/Abteilungen/Mittelalterliche_Geschichte/Mitarbeiter/Mitarbeiter/Julia_Bruch/Zensur__Fake_News_2.6.2023_.pdf\" rel=\"noopener noreferrer\">02. Juni 2023 Tagungsprogramm

"},"id":"a399326f-ade4-439a-aa14-cdb1fa6db2d4","isHidden":false,"type":"klapptext"},{"content":{"summary":"Die Koelhoffsche Chronik (Cronica van der hilliger Stat van Coellen) als digitales Lehr-Lern-Projekt","details":"

Aktuell verfolge ich mit mehreren Kolleg:innen an unterschiedlichen Universitäten ein gemeinsames digitales Lehr-Lern-Projekt, das zum Ziel hat die sogenannte „Koelhoffsche Chronik“ (Cronica van der hilliger Stat van Coellen) kollaborativ zu edieren. Das Projekt sieht momentan eine Kooperation mit Mediävist:innnen (Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich, WWU Münster, Historisches Seminar, Abteilung für Westfälische Landesgeschichte und Paul Schweitzer-Martin, LMU München, Historisches Seminar), Bibliothekaren (Dr. Henning Dreyling und Jürgen Lenzing, ULB Münster, Abt. Historische Bestände und Digitalisierung) und einem Dienstleister für wissenschaftliche Datenerfassung, Datenverarbeitung und Präsentation (Christoph Forster, datalino Berlin) vor.

Die Chronik ist über 700 Seiten stark und in der Kölner Offizin Johann Koelhoffs des Jüngeren zwischen Januar und August 1499 gesetzt, gedruckt und zugleich aufwändig bebildert worden. Heute sind noch über 200 Exemplare dieses Drucks erhalten. Die erhaltenen Exemplare sind in aller Welt zerstreut und werden in 23 Ländern aufbewahrt. Auch wenn der Verbreitungsradius der Chronik in ihrer Entstehungszeit kleiner war, deuten doch die Besitzeinträge und erhaltenen Abschriften auf eine interessante Streuung des Drucks hin. Die 1499 gedruckte Chronik gilt als die älteste gedruckte Stadtchronik überhaupt und ist trotz ihrer Bedeutung für Medien-, Historiographie- und Stadtgeschichte nur kursorisch in der Forschung behandelt worden; eine moderne Edition fehlt. Die ältere, von Hermann Cardauns im Rahmen der Reihe „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. Bis ins 16. Jahrhundert“ vorgelegte Edition aus den Jahren 1867 und 1877 ist vollkommen ungenügend.

Hier setzt das Lehr-Lern-Projekt an. Ziel ist es, über mehrere Semester und an mehreren Universitätsstandorten die umfangreiche Koelhoffsche Chronik digital zu erschließen. Zusammen mit Studierenden soll der Text der Chronik mithilfe des digitalen Tools ‚Transkribus‘ transkribiert werden. Die Transkriptionen werden auf einer eigens konzipierten Website digital publiziert sowie Namen, Daten und Orte identifiziert, getaggt und kommentiert. Die Ergebnisse der Lehrveranstaltung werden durch das niederschwellige, digitale Angebot nicht nur der Forschungsgemeinschaft, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und somit in die heutige Stadtgemeinde und darüber hinaus kommuniziert.

Vorarbeiten:

Publikationen:

Mit Studierenden edieren. Digitale Editionen als Chance für die Lehre, Beitrag für das Blog „DigiTRiP. Digital Teaching and Research in Practice: <a href=\"https://digitrip.hypotheses.org/1278.\" rel=\"noopener noreferrer\">https://digitrip.hypotheses.org/1278.

Lehrveranstaltungen:

SS 2022          Hauptseminar: „Wie geht edieren? Transkriptionsübung zur Koelhoffschen Chronik (gedruckt 1499)“, gemeinsam mit Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich (Münster) und Dr. Paul Schweitzer-Martin (München)

Kölner Urkunden edieren

Im Sommersemester 2014 habe ich ein Modellseminar „Kölner Urkunden edieren“ entwickelt, das an der Universität zu Köln von Dr. Joachim Oepen (Archiv des Erzbistums Köln) und mir unterrichtet wird. Dabei handelt es sich um ein auf dem Prinzip des Forschenden Lernens basierendes Lehr-Lern-Projekt, das Studierenden ermöglicht, digitale Urkundeneditionen zu erstellen und zu publizieren. Als Plattform wird dafür monasterium.net genutzt, wo bereits von Kölner Studierenden in unseren Übungen erarbeitete Urkundeneditionen veröffentlicht worden sind. Darüber hinaus habe ich gemeinsam mit Dr. Ursula Gießmann (Zentrum für Hochschuldidaktik, Universität zu Köln) in einer Monographie zu den hochschuldidaktischen Themen ‚Forschendes Lernen‘ und ‚digitale Lehre‘ publiziert.

Veröffentlichungen:

gemeinsam mit <a href=\"https://mittelalterliche-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/personal/lehrbeauftragte/oepen-joachim\" target=\"_blank\" title=\"Joachim Oepen\" rel=\"noopener noreferrer\">Joachim Oepen und Studierenden der Universität zu Köln:
25 Urkunden auf monasterium.net kollaboratives Archiv: <a href=\"https://www.monasterium.net/mom/DE-AEK/MiK/fond?block=1\" target=\"_blank\" title=\"Monasterium.net\" rel=\"noopener noreferrer\">Stift St. Maria im Kapitol [22 bereits Online; 05.10.2020].

in Zusammenarbeit mit <a href=\"https://zhd.uni-koeln.de/das-zhd/team/dr-ursula-giessmann\" target=\"_blank\" title=\"Ursula Giessmann\" rel=\"noopener noreferrer\">Ursula Gießmann:
„Digitale Lehre in den historischen Geisteswissenschaften – hochschuldidaktisch betrachtet“, in: Hochschule digital.innovativ | #digiPH Tagungsband zur 1. Online-Tagung, hg. v. Marlene Miglbauer, Lene Kieberl und Stefan Schmid, Graz 2018, S. 133–141.

in Zusammenarbeit mit <a href=\"https://zhd.uni-koeln.de/das-zhd/team/dr-ursula-giessmann\" target=\"_blank\" title=\"Ursula Giessmann\" rel=\"noopener noreferrer\">Ursula Gießmann:
Digitale Lehre in der Geschichtswissenschaft (Kleine Reihe Hochschuldidaktik), Wochenschau Verlag: Schwalbach/ Ts. 2017.

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